Schwangerschaft

Alles was gut für Sie und Ihr ungeborenes Baby ist

Eine Schwangerschaft bringt nicht nur Spass und Freude, sondern auch zahlreiche Belastungen und hunderte von Fragen mit sich. Was und wie viel darf man essen und trinken? Welche Nahrungsergänzungen sind sinnvoll? Wie kann man seinem Baby einen gesunden Start ins Leben ermöglichen?


Eine normale Schwangerschaft dauert 280 Tage oder 40 Wochen. Schon am Anfang, wenn das Baby mit blossem Auge unsichtbar ist, merkt eine Schwangere, dass etwas mit ihrem Körper anders ist als sonst. Kein Wunder, da in dieser Zeit eine umfassende Umgestaltung fast aller Körperprozesse beginnt. Die ersten 12 bis 13 Wochen sind die sensibelste Phase der Schwangerschaft: die winzig kleine befruchtete Eizelle soll sich zu einem etwa fünf Zentimeter grossen Baby mit allen nötigen Organen entwickeln. Danach wächst das Baby stabil und seine Organe reifen bis sie voll funktionstüchtig werden. Häufig leiden Schwangere an Übelkeit, welche aber meist ab dem 4. Schwangerschaftsmonat von selbst verschwindet – normalerweise ganz ohne gesundheitsschädigende Folgen für Mutter und Kind. Übelkeit und Erbrechen können morgens auftreten und manchmal dauern sie den ganzen Tag. Nicht selten sind auch Krampfadern und Rückenschmerzen, denen jedoch ausreichend körperliche Aktivität erfolgreich vorbeugen kann.

Obwohl es um eine ganz besondere Zeit für Ihren Körper geht, ist eine Schwangerschaft keine Krankheit: was für eine nicht schwangere Frau gesund ist, tut auch einer Schwangeren gut. Damit Ihr Baby sich optimal entwickeln kann, ist eine gesunde Ernährung von grosser Bedeutung. Einige Frauen leiden in dieser Zeit unter Heisshungerattacken, andere verlieren ihren Appetit ganz und müssen sich zum Essen zwingen. Übermässiges Essen und Unterernährung sind beide ungesund, da der Nährstoffbedarf steigt und eine Schwangere 200 bis 300 Kilokalorien zusätzlich zu sich nehmen sollte. Das bedeutet eigentlich nicht mehr essen, sondern bewusster, sonst kann es zu einer starken Gewichtszunahme kommen. Es ist dabei wichtig, die Eiweisszufuhr aus pflanzlichen und tierischen Quellen zu erhöhen, da Proteine Grundsubstanz für Organe des Babys sind.



Während der Schwangerschaft ist die Zufuhr von bestimmten Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen unentbehrlich. Meistens können diese durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung zugeführt werden, was aber für Folsäure und Jod nicht der Fall ist. Eine schwangere Frau benötigt 400 μg Folsäure und 150 μg Jod täglich, was über die normale Ernährung nur schwer erreichbar ist. Folsäure ist besonders wichtig für die Zellteilung und für das Wachstum des ungeborenen Babys und verringert das Risiko für Neuralrohrdefekte. Jod ist für eine gesunde geistige und körperliche Entwicklung des Babys wichtig. Daher sind Schwangere auf die zusätzliche Supplementierung dieser zwei Nährstoffe angewiesen. Manchmal ist auch eine zusätzliche Ergänzung von Eisen nötig – das stellt Ihr Arzt über Ihre Blutwerte fest. Omega-3-Fettsäuren können in der Regel durch eine abwechslungsreiche Ernährung aufgenommen werden. Omega-3-Fettsäure DHA sorgt für die normale Entwicklung des Gehirns und des Sehvermögens des ungeborenen Babys.

Ihr Körper benötigt in der Schwangerschaft eine ausgiebige Pflege. Das gilt insbesondere für Haare, Haut und Zähne. Schmetterlingsförmige, braune Verfärbungen auf Stirn und Wangen sowie dunklere Muttermale sind Folgen des Hormonschubs, die nach der Schwangerschaft meist von selbst verschwinden. Da das Bindegewebe an Brust, Bauch und anderen Körperstellen stark gedehnt wird, kommt es zu sogenannten Schwangerschaftsstreifen, die nach der Schwangerschaft nicht mehr verschwinden, lassen sich jedoch mit spezieller Hautpflege diesen Streifen vorbeugen. Nach der Geburt kommt es oft zu einem vermehrten Haarausfall, da die Haare in der Schwangerschaft normalerweise eine längere Wachstumsphase haben. Dieser Haarausfall normalisiert sich nach der Schwangerschaft wieder.

Das sind noch nicht alle Prozesse, die man in der Schwangerschaft beachten sollte. Es gibt aber gute Tipps, die Ihre Schwangerschaft zu einem schönen Erlebnis machen können.

  • Bei Heisshungerattacken greifen Sie zu Obst und Gemüse, Nüssen und Vollkorn-Knäckebrot statt zu Schokolade oder belegten Broten. Das beugt ständigen Blutzuckerschwankungen vor.
  • Bei Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust essen Sie regelmässig in kleinen Portionen und regen Sie Ihren Appetit mit Hilfe von Gewürzen und Aromen an. Bei einer deutlichen Gewichtsabnahme konsultieren Sie Ihren Arzt.
  • Vermeiden Sie verstecktes Fett etwa in Wurst und Süssspeisen. Essen Sie mehr pflanzliche Fette, die Vitamine A und E liefern. Tierische Fette sind auch als Vitamin D-Lieferanten gut. Achten Sie aber darauf, nicht zu viel Fett zu sich zu nehmen.
  • Als Kohlenhydratlieferanten eignen sich Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Diese sind wichtig, um einen leicht erhöhten Energiebedarf zu decken und liefern dabei keine überschüssigen Kalorien.
  • Vermeiden Sie Innereien und verzehren Sie Fleisch und Milch nur gut gegart oder gekocht. Rohmilchprodukte wie Rohmilchkäse können mit Listeriose kontaminiert sein, was im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen kann. Toxoplasmen aus schlecht gegartem Fleisch können zu schweren Schäden beim Kind führen.
  • Bei Übelkeit ist es ratsam, mehrere kleine Portionen durch den Tag verteilt zu verzehren. Vielen Frauen hilft eine Tasse Ingwertee oder Ingwer-Kapseln mit 250 mg Ingwer 3-4 mal täglich. Tritt Übelkeit morgens auf, empfiehlt es sich, ein Zwieback oder Knäckebrot vor dem Aufstehen zu essen. Vermeiden Sie mögliche Auslöser der Übelkeit wie bestimmte Gerüche, Geräusche und Lebensmittel – falls diese bekannt sind.
  • Falls Sie vegan oder vegetarisch essen, lassen Sie sich zu einer passenden Supplementierung mit Vitamin B12 und Eisen sowie mit anderen Vitaminen und Mikronährstoffen medizinisch beraten, sonst birgt ein Nährstoffmangel ein hohes Gesundheitsrisiko für Ihr Kind. Ein Vitamin B 12-Mangel verhindert die gesunde neuronale Entwicklung des Babys.
  • Neben der Supplementierung mit 150 µg Jod achten Sie darauf, dass Meeresfisch, Milch und Milchprodukte zweimal pro Woche auf Ihrem Speiseplan stehen. Verwenden Sie jodiertes Speisesalz zum Würzen. Fettreicher Meeresfisch liefert auch Omega-3-Fettsäure DHA, die sonst über Kapseln oder spezielles Öl mit einer Dosierung von 200 µg täglich eingenommen werden sollte.
  • Lassen Sie Ihren Vitamin-D-Status im Blut überprüfen und falls nötig, nehmen Sie täglich 20 µg Vitamin D ein. Das ist besonders wichtig, wenn Sie sich nur selten draussen aufhalten – in diesem Fall bildet Ihr Körper nicht genug Vitamin D.
  • Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser, Mineralwasser, Kräutertees oder verdünnte Säfte pro Tag. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist besonders wichtig beim Erbrechen.
  • Verzichten Sie auf Alkohol und Rauchen. Beachten Sie, dass auch Passivrauchen zu unwiderruflichen Folgen für das Baby führen kann, und vermeiden Sie Räume, wo geraucht wird.
  • Bewegen Sie sich täglich aktiv. Sie können bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft auch in Massen Sport treiben. Das beugt der Gewichtszunahme vor und sorgt für eine gute Durchblutung.
  • Waschen Sie Ihre Haare mit einem möglichst milden Shampoo und achten Sie auf eine gute Zusammensetzung, da schädliche Inhaltsstoffe über die Kopfhaut aufgenommen werden und in den Organismus Ihres Kindes gelangen können.
  • Pflegen Sie Ihre Haut mit speziellen Cremes oder Jojoba-, Mandel- und Calendula-Öl, um Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen. Machen Sie eine durchblutungsfördernde Zupfmassage: heben Sie die Haut mit zwei Fingern hoch, halten Sie diese kurz fest, lassen danach los und streichen sanft aus.
  • Um die Beinvenen zu entlasten, verzichten Sie auf hohe Absätze, tragen Sie Stützstrümpfe, legen Sie Ihre Beine oft hoch, gönnen Sie sich eine Wechseldusche und massieren Sie Ihre Beine mit einer weichen Bürste von den Füssen in Richtung Herz.
Diese Tipps sorgen für eine gesunde, unbeschwerte Schwangerschaft, sodass diese besondere Zeit Ihnen mehr Spass bringt!

Fakten zum Thema

  • Während einer Schwangerschaft ist die Blutgruppenbestimmung sehr wichtig, da die Frauen mit der Rhesus-Inkompatibilität eine besondere Behandlung während der Schwangerschaft und Geburt bedürfen.
  • Dass eine werdende Mutter für zwei essen sollte, ist ein verbreiteter Irrtum, da der zusätzliche Bedarf an Energie eigentlich nicht sehr gross ist.
  • Eine Frau nimmt während der Schwangerschaft durchschnittlich etwa elf bis 15 kg zu.

Wie sorgen Sie bereits für Ihr ungeborenes Baby in der Schwangerschaft?

abwechslungsreiche Ernährung
Nahrungsergänzungsmittel
ausreichend Bewegung
mehrere
anders
ich bin (noch) nicht schwanger
Die Umfrage ist vollkommen anonym. Es werden keine persönlichen Daten gespeichert. Es ist nur eine Abstimmung pro Person möglich und erlaubt.